Das Portfolio des Kindes dokumentiert anschaulich und individuell die Entwicklung des Kindes sowie seine Fähigkeiten, Kompetenzen und Fertigkeiten:

  • Jedes Kind erhält beim Eintritt in die Kindertagesstätte seinen persönlichen Portfolio-Ordner
  • Darin halten wir gemeinsam mit dem Kind seine Entwicklung und Lernschritte fest.
  • Jedes Kind ist aktiv an der Gestaltung seines Portfolios beteiligt.
  • Die Individualität und Einzigartigkeit jedes Kindes wird sichtbar.

Die pädagogischen Fachkräfte werden sensibilisiert für die Bedürfnisse und Interessen der Kinder.                                                                                                                                                                
In jeder Gruppe hängt gut sichtbar und auf Kinderhöhe ein Briefkasten. Die Fachkräfte schreiben Briefe an die Kinder und werfen diese ein. Der Briefkasten wird vor dem Morgenkreis geöffnet und die Briefe werden den Kindern im Morgenkreis vorgelesen.

Z.B. „Liebe Emily, gestern habe ich dich dabei beobachtet, wie du einen großen Turm gebaut hast. Davon habe ich Fotos gemacht. Möchtest du nachher zu mir kommen und ein Blatt für
deinen Ordner gestalten? Deine Manuela“.

Die Fachkräfte achten darauf, dass das Kind eine Verabredung trifft, um das Blatt für den Entwicklungsordner zu gestalten. Durch die Briefe gerät das Portfolio stärker in den Fokus der pädagogischen Arbeit.

Gut gelebter Alltag - was heißt das?

Gut gelebter Alltag: Das heißt Kinder jeden Tag begleiten, beobachten und unterstützen, denn so eignen sich Kinder Wissen an, stärken Kompetenzen und erleben Werte. Der „gut gelebte Alltag“ ist eine Chance für die Kinder, die pädagogischen Fachkräfte und ihre Eltern– eine Chance sich auf das Wesentliche zu besinnen: Das Kind als Mittelpunkt der Arbeit zu verstehen.
 
Aufgabe unserer Kita kann nur sein, den Rahmen für die Kinder zu schaffen, in dem sie selbsttätig in ihrem Tempo ihren Bildungsweg gehen. Es geht darum, Kinder zu begleiten und nicht zu belehren, ihre Interessen ernst zu nehmen und anregende Lernumgebungen zu schaffen.
 
„Das Kind , der Mensch, soll kein anderes Streben haben, als auf jeder Stufe ganz das zu sein, was diese Stufe fordert“ ( Friedrich Fröbel 1826)
 

Statt die Kinder mit zu vielen von außen aufgesetzten Programmen zu überfordern, geht es darum , dem Bildungs-und Wissensdrang der Kinder zu folgen.
Es ist unsere Aufgabe, Bildungsimpulse in den Alltag einzubetten. Der Alltag enthält  kostbare Schätze. Es sind die alltäglichenSituationen, an denen Kinder reifen.
 
Schlüsselsituationen des gut gelebten Alltag
 
Wertvolle Bildungsmöglichkeiten  sind in den einzelnen Schlüsselsituationen im Kita– Alltag  enthalten. Schlüsselsituationen sind zum Beispiel : Kommen und Gehen, beziehungsvolle Pflege, Gemeinsames Kochen und Essen, gemeinsame Rituale und das Spielen alleine oder in der Gruppe.

Partizipation heißt für uns, dass sich die Beteiligung und Mitbestimmung der Kinder als grundlegendes Prinzip durch den Alltag unserer
Kindertagesstätte zieht.
 
Kinder haben ein Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu sein (Artikel 12 UN Kinderrechtskonvention).
In unserer Kindertagesstätte hat jedes Kind das Recht, seine Bedürfnisse und Wünsche zu  äußern und dadurch aktiv Einfluss auf die Gestaltung seines Alltags zu nehmen.
 
Die Kinder erfahren dadurch, dass sie ein Teil der Gemeinschaft sind und lernen schrittweise, eigene Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
 
Dafür brauchen Kinder feinfühlige Erwachsene, die ihnen auf Augenhöhe begegnen, ihre  Bedürfnisse wahrnehmen und sie dabei unterstützen, ihren Interessen nachgehen zu
können.
 
Wir möchten die Kinder ermutigen, ihre Anliegen, Wünsche, aber auch Beschwerden ihrem Alter entsprechend zu äußern (verbal sowie nonverbal). Kinder erfahren dadurch, dass sie selbst etwas bewirken können und werden gestärkt, sich dies auch in zukünftigen Situationen zuzutrauen. Gleichzeitig lernen die Kinder im Zusammenleben, auch die Vorstellungen und Meinungen Anderer zu respektieren. Sie lernen, Konflikte zu lösen und gemeinsam Vereinbarungen zu treffen.
 
Unsere Funktionsräume und die darin integrierten Lernwerkstätten bieten den Kindern die      Möglichkeit, ihren Tagesablauf frei nach ihren Bedürfnissen, Wünschen, Interessen und aktuellen Bildungsthemen zu gestalten. Unser Haus bietet den Kindern Raum, ihre Spielpartner, ihren Spielort und das Material selbstständig und selbstbestimmt auszuwählen. Dabei ist es uns wichtig, die Kinder auf ihrem individuellen Lernweg zu unterstützen und zu begleiten

Grundlegend für unsere pädagogische Arbeit ist es, sich den Bildungs- und Lernprozessen der Kinder durch Beobachtung und Dokumentation zu nähern und das Lernen in angemessener Weise zu unterstützen. Im Mittelpunkt des Beobachtungsverfahrens stehen die von Margaret Carr entwickelten Lerndispositionen.

Die Lerndispositionen gliedern sich nach folgenden 5 Bereichen auf:

  • Interessiert sein
  • Engagiert sein
  • bei Problemen standhalten
  • sich ausdrücken können
  • an der Lerngemeinschaft teilnehmen

Die nach diesen Lerndispositionen ausgewerteten Beobachtungen bilden die Grundlage für unseren kollegialen Austausch über das jeweilige Kind.

Somit erhalten wir einen Einblick in die individuellen Lernschritte der Kinder und können weitere Bildungsschritte gezielt unterstützen.

Das jeweilige Kind ist an der Gestaltung seiner Bildungs- und Lerngeschichte unmittelbar beteiligt. Wir lesen den Kindern unsere Beobachtungen sowie die daraus entstandenen Lerngeschichten vor. Dadurch haben sie die Möglichkeit, diese zu ergänzen oder abzuändern. Es entsteht eine intensive Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften.

Die Kinder erfahren eine große Wertschätzung und Achtung.

Die Lerngeschichten dokumentieren die Entwicklung des Kindes. Sie sind das Herzstück der Entwicklungsordner (Portfolios).

Inklusion (lat. Dazugehörigkeit/Einschluss) betrachtet die individuellen Unterschiede der Menschen als Normalität und nimmt daher keine Unterteilung in Gruppen vor.
 
Inklusion tritt für das Recht jedes Kindes ein, unabhängig von individuellen Stärken und   Schwächen gemeinsam zu leben und voneinander zu lernen. In unserer Kindertageseinrichtung ist die Heterogenität einer Kindergruppe pädagogischer Alltag.
 
Wir verfolgen ein Konzept, das jedem Kind bestmögliche Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung bietet. Alle Kinder haben ein Recht auf bedingungslose und gleichberechtigte Teilhabe und angemessene Unterstützung für ihre Entwicklung und Bildung.
Hierfür begegnen wir allen Kindern und Eltern wertschätzend und respektvoll und nutzen die vorhandene Vielfalt als Chance.
Dies ist auch an der Gestaltung der Räume und Spielmaterialien zu erkennen. Ein Plakat am Eingang begrüßt alle Familien in ihrer Muttersprache. Auf Bildern sind verschiedene Menschen abgebildet, Männer und Frauen aus verschiedenen Länder, Bilderbücher mit den unterschiedlichsten Familienstrukturen, Broschüren in verschiedenen Sprachen, Einrichtung der Funktionsräume nach unterschiedlichen Schwerpunkten und Themen.
 
Auch die unterschiedlichen aktuellen Themen und Interessen, die die Kinder aus ihren Familien mit in die Kindertagesstätte bringen, werden aufgegriffen. Die Kinder fühlen sich dadurch angenommen und wohl in der Kita. Sie können sich mit der  Einrichtung identifizieren.
 
In der Zusammenarbeit mit den Eltern achten wir darauf, dass Sie die Gelegenheit haben, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Fähigkeiten zu äußern. So entstehen bei uns die unterschiedlichsten Elternabende, Feste und Feiern. An den gut besuchten Zusammenkünften können wir erkennen, dass sich viele angenommen fühlen und ihr Können unterschiedlich einbringen dürfen.
 
So gibt es traditionelle Anlässe, wie die Wahl des Elternbeirates, Familienfreizeit, Sommerfeste, aber auch situationsbezogene Anlässe wie ein Fest von Eltern für Eltern, Abende zu aktuellen Themen usw.
 
Für uns bedeutet Inklusion,…
 
… wenn alle mitmachen dürfen.

… wenn keiner draußen bleiben muss.

… wenn Unterschiedlichkeit zum Ziel führt.

… wenn Nebeneinander zum Miteinander wird.

… wenn Ausnahmen zur Regel werden.

… wenn Anderssein normal ist.

Unsere gesamte Kindertagesstätte ist als Lernwerkstatt eingerichtet.
Diese Lernwerkstätten greifen die Themen der Kinder auf und sprechen verschiedene Bildungsbereiche des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans an, z.B. Schrift, Mathematik, Naturwissenschaft, Bauen und Konstruieren usw.
 
So findet man beispielsweise in unserer Experimentierecke unterschiedlichste Materialien, die die kindliche Neugierde wecken und zum Ausprobieren einladen.
Sie sind hauptsächlich dem Alltag entnommen und regen die Kinder zum Staunen und Forschen an, z.B. Cent-Stücke, verschiedene Würfel, Schlüssel, Waagen, Magnete, Erde/Sand, unterschiedliche Steine und vieles mehr.
 
Die Materialien, die die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder ansprechen, sind offen zugänglich und stehen ihnen frei zur Verfügung. Sie finden sich in abgeteilten Bereichen, in denen die jeweilige Thematik deutlich sichtbar und ein ungestörtes Arbeiten möglich ist.
Dadurch, dass unsere Lernwerkstätten mit den Kindern geplant, mit ihnen erweitert oder    verändert werden, knüpfen sie an den Themen und Interessen der Kinder an und bieten eine große Lernmotivation.
 
Weitere Grundprinzipien sind hierbei:
· Lernen als Bestandteil von Spiel- und Alltagserfahrungen erkennen
· Aufgreifen von Gruppen- und Einzelinteressen
· Freiwilligkeit, Wahlmöglichkeiten, eigene Entscheidungen (z.B. Was, wo und mit wem will ich spielen...)
· Verschiedene Wege und Ergebnisse zulassen
· Erfahrungen sammeln und Fehler machen dürfen
· Zusammenhänge herstellen
· Freude an eigener Tätigkeit aufrechterhalten: Erfolgserlebnisse möglich machen, Anerkennung und Wertschätzung vermitteln
 
Lernwerkstatt ist für uns kein gesonderter Raum, sondern ein Prinzip von „Lern- und Forschungsatmosphäre“!

Die Religiosität und Werteerziehung ist für uns Bestandteil unserer ganzheitlichen Erziehung.
 
Unsere Arbeit ist an christlichen Grundwerten orientiert, wie sie in Jesus Leben zum Ausdruck kamen. Sie eröffnet den Kindern eine christliche Lebensorientierung und lädt sie ein, sich mit dem christlichen Glauben auseinanderzusetzen.
 
Bei uns hat jedes Kind ein Recht auf Religion. Vielfalt gehört zum Alltag. Wir bieten den Eltern und Kindern Raum aus verschiedenen Kulturen und Religionen. Mit Neugier, Interesse und Respekt begleiten wir die Themen der Kinder.  
Eigene religiöse Erfahrungen und das Miterleben von Gemeinschaft, Festen, Ritualen sowie die Begegnung mit Zeichen und Symbolen können helfen, Eigenes und Fremdes zu erschließen. - Zitat aus dem BEP
 
In einer Atmosphäre der Offenheit ermöglichen wir den Kindern, sich selbst anzunehmen, spontan und voller Interesse zu handeln, Fehler machen zu dürfen, Angst auszusprechen, abzubauen und selbständiger zu werden. Die Kinder in unserer Einrichtung zeichnen sich durch ihre Einmaligkeit mit ihren individuellen Stärken und Schwächen aus. Jedes Kind bringt seine eigene religiöse und kulturelle Lebensgeschichte mit. Kinder werden bei uns mit ihren alltäglichen und existentiellen Erfahrungen und Gefühlen ernstgenommen, wertgeschätzt, herausgefordert und begleitet. Unsere Aufgabe besteht darin, die religiösen Spuren der Kinder zu identifizieren, zu versprachlichen und somit den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihren Interessen selbstständig nachzugehen.
 
Kinder werden ermutigt, Vorerfahrungen einzubringen, Fragen zu stellen und religiöse Vorstellungen auszudrücken. Wir befähigen Kinder, sich anderen zuzuwenden, andere einfühlend zu verstehen und zu achten, Entscheidungen anderer zu respektieren, sich miteinander zu vereinbaren, gemeinsam zu reden, zu handeln und zu spielen.

Wir singen und beten mit den Kindern, feiern kirchliche Feste, sprechen mit ihnen über Gott und Jesus, erzählen biblische Geschichten, spielen Rollenspiele und versuchen, ihnen religiöse Grunderfahrungen zu ermöglichen.
 
Die religiöse Erziehung begleitet uns durch das Kindergartenjahr. Sie ist kein gesonderter Teil unserer Arbeit, sondern das Fundament unseres täglichen Miteinanders.
 
Durch die Teilnahme an den Festen und Gottesdiensten ermöglichen wir den Kindern, am Leben in der Kirchengemeinde teilzunehmen.
 
Feste Bestandteile im Kindergartenjahr sind die Gottesdienste z.B. an Weihnachten,  Ostern, Sankt Martin, Erntedank, Sommerfest u.v.m.

Wir leben mit und mitten in der Gemeinde